Lebendhefe
Die Ration einer Hochleistungskuh besteht häufig zu einem großen Anteil leicht verdaulicher Kohlenhydrate um den hohen Energiebedarf trotz begrenzter Futteraufnahmekapazität zu decken. Dadurch kommt es häufig in dieser Phase zu einem Absinken des pH-Wertes im Pansen. Eine Pansenazidose äußert sich häufig in einer verminderten Futteraufnahme und schließlich auch in einer Abnahme der Milchmenge und Milchinhaltsstoffe.
Unsere Lebendhefe für Wiederkäuer gehört dem Stamm Saccharomyces cerevisaean und ist zugelassen für Milchkühe, Mastbullen und Kälber. Das ist die gleiche Hefe, welche auch in der Backindustrie oder Brauereien verwendet wird. Die spezifischen Probiotika-Hefen unterscheiden sich aber von diesen durch ihre Stoffwechselaktivität. Brauereihefen allerdings werden zum Beispiel in abgetöteter Form als Einzelfuttermittel verwendet.
Im Wesentlichen sind die Probiotika-Hefen im Magen und Dünndarm aktiv, in den hinteren Darmabschnitten sterben sie ab. Ihre Wirkung liegt im Verbrauch von Sauerstoff und in den daraus resultierenden ungünstigen Bedingungen für aerobe Keimarten. Beim Rind beruht die eigentliche Wirkung der Lebendhefe auf ihrem Einfluss auf die Mikroorganismen im Pansen: diejenigen, welche Rohfaser und Milchsäure abbauen werden stimuliert. Auf die Säure produzierenden Mikroorganismen hat die Hefe hingegen keinen Einfluss. So wird der pH-Wert im Pansen stabilisiert (>6,0) und das Azidose-Risiko sinkt ab. Der höhere pH-Wert sorgt dafür, dass faserabbauende Mikroorganismen aktiver sind (in einem sauren Millieu ist deren Aktivität hingegen eingeschränkt). Dadurch steigt schließlich auch die Futterverwertung was sich positiv auf Milchleistung und Kondition auswirkt.